
Gehen wir über 200 Jahre zurück, gelangen wir ins Jahr 1810. Damals gründete sich die Berliner Universität, veranlasst u.a. vom damaligen preußischen Kultusminister Wilhelm von Humboldt. Dieses Ereignis wird von vielen als die Geburtsstunde der modernen deutschen Universität betrachtet. Vorangegangen war der Gründung die um 1800 entstandene neu-humanistische Universitätsidee, die den Grundstein der Berliner Universität legte.
Fünf Prinzipien kennzeichneten die neu-humanistische Universitätsidee und damit die Humboldtsche Universität:
- Die Einheit von Forschung und Lehre
- Die Freiheit von Forschung und Lehre
- Die Vorstellung, dass die Universität zweckfrei der „reinen“ Idee der Wissenschaft dient und nicht die akademische Berufsbildung, sondern das wissenschaftliche Studium primäres Ziel sei
- Die Annahme, dass Wissenschaft bildet und wahrhaft sittliche Führungspersönlichkeiten heranzieht
- Die Einheit aller Wissenschaften an der Universität, die durch die Disziplinen der philosophischen Fakultät zusammengehalten werden

Jedoch fanden diese Prinzipien erst im 20. Jahrhundert Anwendung in der Realität. Auch betrachtete die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts nicht die Berliner Universität als Reformuniversität, sondern jene in Göttingen und Halle. Nach Anbruch des 20. Jahrhunderts breitete sich dann das Verständnis der Berliner Universität als erste moderne klassische Universität aus. Ihren heutigen Namen der Humboldt-Universität zu Berlin erhielt sie 1949.
Kennzeichnend für Humboldts Konzeption von Wissenschaft war jedoch nicht nur der ihr inhärente Selbstzweck, sondern auch ihre Notwendigkeit für Staat und Nation. Humboldt zufolge müsse Wissenschaft zur „Benutzung hin(ge)geben“ werden, was wir heute als den Wissenstransfer beschreiben würden, dem wir uns als Humboldt-Innovation verschrieben haben.
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